„Street Photography“ war mein erster Fotografie-Kursus an der Kunsthochschule. Einzige Vorgabe war es, wie der Name nahelegt, draußen zu fotografieren. Ständiges Thema in dem Kurs war aber auch der Realitätsgehalt unserer Fotografien und wie man der abgebildeten Realität auf die Sprünge helfen kann.
Nach einigen ersten Experimenten wurde ich schließlich auf „Google Streetview Fotografie“ aufmerksam gemacht. Einige Fotografen sagen sich: „Es gibt diesen gewaltigen Fundus an Bildern von den abgelegensten Orten der Welt fertig in Streetview, ich muss sie nur noch finden.“ So habe ich ebenfalls angefangen, mich mit Streetview Fotografie zu beschäftigen, aber anstatt meine Bilder im Netz zu suchen, inszenierte ich meine eigenen. Dabei wählte ich Motive und Situationen, die eigentlich so stattfinden könnten, aber doch zu selten geschehen, um im richtigen Augenblick von einem Streetview-Wagen abfotografiert zu werden. Anschließend habe ich den Bildern durch Einfügen der entsprechenden Bedienelemente ein Google Streetview-Aussehen verliehen. Allen Fotos haftet etwas Inszeniertes an, aber die augenscheinliche Quelle der Bilder verleiht ihnen Glaubwürdigkeit.
Zwar war ich bei diesem Projekt bemüht, die Qualität der Bilder durch Verpixeln und Komprimieren zu reduzieren, aber das gelernte über die Technik der Fotographie und Nachbearbeitung war mir seitdem ungemein nützlich.“Street Photography” was my first photography course at the University of the Arts. The only restriction was, as the name suggests, to take pictures outside. However, the likelihood of our photos and how to stretch the depicted reality was a continuous topic in this course.
After some experimentation my attention was drawn to the “Google Streetview Photography”. Some artists say: “There is this vast stock of images of the most remote places on earth readily on Google Streetview, I just have to find them.” So, I delved into the topic, but instead of searching for images in the net I produced them myself. I chose motifs and situations that might take place but would happen too seldom to be caught by a street view car at the very moment. Afterwards, I gave the pictures the look of Google Streetview images by adding a faked Streetview interface. All photos seem to be staged but the apparent source of the pictures is giving them plausibility.
Although I was trying to reduce the quality of the photos by compression and pixilation, I learned a lot about photography and post-editing which was immensely useful for me in later projects.